06.10.2023 | „Du kannst Gewichtsdiskriminierung nicht selbstweglieben“, mit diesem Zitat auf einem Sharepic mit der Politologin Kathrin Tschorn hat die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung ihre Kampagne für einen rechtlichen Schutz vor Gewichtsdiskriminierung unter dem Hashtag #FettPolitisch gestartet. Viele Menschen erleben Diskriminierungen anhand des Gewichts, ohne rechtliche Handlungsmöglichkeiten zu haben, weil das Merkmal Körpergewicht nicht im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) erfasst ist. Deshalb setzt sich die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung dafür ein, dass dieser Aspekt in der Reform des AGG berücksichtigt wird.

Auf Facebook, Instagram und X startete die Kampagne heute mit folgenden Worten: „‚Das Private ist politisch‘. Ganz in diesem Sinne startet unsere Kampagne #FettPolitisch mit den Statements Dutzender Menschen, die sich gegen Gewichtsdiskriminierung und für einen rechtlichen Schutz für Hochgewichtige aussprechen. Fett ist nichts, für das man sich schämen oder ins stille Kämmerlein zurückziehen muss: Dicksein ist ein Menschenrechtsthema, das Millionen von Menschen in Deutschland betrifft, und damit im ursprünglichen Sinne politisch.“

Da behinderte Menschen aufgrund verschiedener gesundheitlicher Herausforderungen, ihrer Geschichte oder aufgrund von vielfältigen Barrieren bei der Teilhabe oftmals nicht dem gesellschaftlich zugrundegelegten Normgewicht entsprechen, erleben diese eine Vielzahl von Herabwürdigungen und zusätzliche Benachteiligungen. Deshalb arbeitet das NETZWERK ARTIKEL 3 in seinem am 1. Oktober 2023 gestarteten und vom Partizipationsfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales geförderten Projekt mit dem Titel „Partizipation behinderter Menschen bei der Reform und Umsetzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes einfordern und sicherstellen“ eng mit der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung zusammen und unterstützt die Kampagne.

Bild © Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung